Ein Instagram-Pfarrer zu Besuch am ASG
Digitalen Unterricht sind die Schülerinnen und Schüler aufgrund der Corona-Pandemie mittlerweile gewohnt und soziale Medien wie Instagram, Tiktok und co. sind im Leben der Jugendlichen schon seit Jahren nicht mehr wegzudenken. Doch was passiert, wenn die Kirche plötzlich nach digitalen Wegen sucht und nun sogar „Instagram-Pfarrer“ einsetzt? Nicolai Opifanti, seit September 2021 einer von zwei „Instagram-Pfarrern“ der evangelischen Landeskirche in Württemberg, stellte sich am 24.11.2021 den Fragen neugieriger Schülerinnen und Schüler am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Leonberg. Die Schülerinnen und Schüler nutzen diese Gesprächsrunde nicht nur für allgemeine Fragen – z.B. über seinen Instagram-Namen „pfarrerausplastik“, seinen Beruf und seine Zielgruppe –, sondern auch für eine Diskussion darüber, welche Themen der Pfarrer in den digitalen Medien ansprechen könnte. Es zeigte sich hierbei, dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler die Meinung vertritt, dass es letztendlich keine Themen gebe, um welche die (digitale) Kirche künstlich einen Bogen machen solle, wenngleich sie beispielsweise bei politischen Themen vorsichtig sein und besonders politische Indoktrinationen meiden solle.
Dass die evangelische Landeskirche mittlerweile auch Instagram-Pfarrer einsetzt, wurde von den Zehntklässlern begrüßt, da dies nicht nur den modernen Zeitgeist widerspiegele und Kirche immer, überall und von jedem – egal ob Jung oder Alt, Christ/Gemeindemitglied oder nicht, aus Deutschland oder anderen Teilen der Welt – erreichbar mache, sondern besonders auch um mit theologisch ausgebildeten Expertinnen und Experten einen Kontrast zu den selbsternannten Beratern beziehungsweise Gurus der sozialen Medienwelt, welche Religion verkaufen oder religiös und ideologisch indoktrinieren wollen, zu setzen.
Dieses Gespräch mit den Jugendlichen stärkte Instagram-Pfarrer Nicolai Opifanti in Bezug auf seine neue digitale Kirchenarbeit und er konnte – wie er selbst sagte – „ermutigt nach Hause [gehen]“.